1000 Wege führen nach Rom. Hier ist meiner.
Leicht nervös und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch bestickte ich damals mein erstes Shirt. Eine Materialempfehlung hatte ich damals von lieben Tante erhalten, welche damals Gold wert war. Trotzdem standen mir leichte Schweißperlen auf der Stirn, denn es standen ja zumindest mein T-Shirt und viel Mühe auf dem Spiel. Das Ergebnis war damals so medium würde ich sagen. Denn leichte Ware verträgt sich nicht mit zu großen und schweren Stickereien und tragbar war es eigentlich nur im Garten (hihi!).
Meine Hilfestellung zur Bestickung von Shirtwaren ist, wie die Überschrift zu schon sagt, nur eine Möglichkeit. Der Handel bietet eine Vielzahl von Stickmaterialien für solche Projekte. Damit die Stickerei schön glatt und sauber gestickt auf dem Shirt landet ist dies mein liebster Weg.
Die Materialien und Werkzeuge
Es braucht gar nicht viel:
- Sticknadel für Jersey
- eine Schere
- Reißvlies mit einem Mindestgewicht von 50 g/m², ggf. doppelt gelegt, z. B. Madeira Cotton Soft
- wasserlösliche Folie, z. B. Madeira Avalon oder Sulky Solvy
- eine Stecknadel
Wie oben schon geschrieben, ist es ratsam für die Bestickung von Shirts mit kleinen oder sehr leichten Motiven zu arbeiten. Zu große oder dichte Stickereien ziehen die Ware nach unten und schmeicheln nicht. Für meine Bestickung habe ich den Fuchs aus der Serie Waldkinder gewählt. Er passt locker in den 10er Rahmen und hat noch viele weitere Freunde, die sich ebenfalls für die Bestickung von Shirts eignen.Die richtige Motivwahl
Die richtige Platzierung
ist für mich eine der wichtigsten Thematiken denn zu hoch oder gar zu niedrig gesetzt wirkt das Motiv nicht vorteilhaft. Dafür schneide ich mir zuerst das Motiv aus dem immer beiliegenden PDF aus. Es hat in ausgedruckter Form bei 100 % nahezu genau die gleiche Größe wie die Bestickung (Achtung! Gilt nicht für sehr große Motive, die nicht auf ein DIN A4-Blatt passen). Zur Sicherheit kannst Du die Maße mit den Größenangaben oben rechts auf der Seite "Produktionswerkblatt" abgleichen.
Jetzt ziehe ich das Shirt an und suche mir genau den richtigen Punkt für mein Motiv. Wenn es auf die Brust soll, ist für mich die linke Körperseite genau auf Höhe des Herzens, nicht tiefer und nicht höher. richtig. Ich nehme mir also meinen Papierschnipsel und stecke mir das Motiv durch das Fadenkreuz an dieser Stelle fest und habe so den Startpunkt für meine Stickerei markiert. Das Shirt jetzt vorsichtig ausziehen (Achtung Nadel!) und einspannen.
Einspannen im Stickrahmen
Zuvor entferne ich den Papierschnipsel weil es sonst von der wasserlöslichen Folie eingeschlossen würde. Die Nadel soll aber unbedingt stecken bleiben denn sie wird uns noch den Startpunkt für den Stickvorgang anzeigen.
Der Sandwich geht so:
- unten das Reißvlies
- mittig das Shirt
- oben die wasserlösliche Folie
Bein Einspannen in den Rahmen achte darauf, dass die Nadel für die Mittelpunktmarkierung möglichst mittig im Rahmen sitzt. Das Stickvlies soll die trommelfeste Stabilität geben und das Shirt darf trotzdem nicht gespannt sein. Denn wenn es während der Bestickung gedehnt ist, wird es sich nach dem Ausrahmen wieder zusammenziehen und ringsherum unvorteilhafte Falten bilden. Mein Magnetrahmen macht es mir einfach aber es geht auch gut mit einem Klemmrahmen. Öffne die Schraube weit genug, so dass die Wirkware nicht spannt, presse die Rahmenseiten auf dem Tisch liegend ineinander und ziehe dann die Schraube fest.
Die Bestickung
Stelle vor der Bestickung sicher, dass ausreichend Spulengarn in der Maschine ist. Speichere das Motiv in die Stickmaschine und drehe es in die Richtung, so dass es später nicht möglicherweise gekippt oder auf dem Kopf steht (ich spreche aus Erfahrung ;)). Bei meiner Maschine zeigt mir ein Laserpunkt den Mittelpunkt des Stickmotivs an. Bei Dir ist es möglicherweise die Nadel, die genau über den Startpunkt gefahren werden muss. Bewege dafür Deinen Stickrahmen mit den Pfeiltasten in die richtige Position. Entferne die Markierungsnadel bevor Du den Stickvorgang startest. Ich schiebe sie dafür unter der wasserlöslichen Folie ganz an den Rand des Stickrahmens oder mache in der Ecke eine kleines Loch und ziehe sie dort heraus.
Nach der Bestickung kannst du das Reißvlies vorsichtig entfernen. Drehe dafür nach dem Ausspannen aus dem Rahmen das Shirt auf die linke Seite (innen nach außen), drücke einen Daumen fest auf die Stickerei und reiße das Stickvlies vorsichtig ringsherum weg. Genau so machst Du es auch mit der wasserlöslichen Folie. Kleine Rückstände davon kannst Du mit einem feuchten Schwamm entfernen. Spätestens in der ersten Wäsche wird sie sich rückstandslos entfernt haben. Falls notwendig bügelst Du noch die Rahmenabdrücke weg und dann bist Du fertig mit der Bestickung :)
Ich hoffe, dass ich Dir einige Fragen mit diesem Blogbeitrag beantworten konnte und wünsche Dir viel Freude bei der Bestickung von Deinem Shirt!
Herzlichst,
Cora Sandra
P. S. Mir ist bewusst, dass es eine Vielzahl mehr an Stickmaterialien für die Bestickung von elastischer Ware gibt, wie z. B. weiche Stickvliese. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Ergebnisse mit einem etwas festeren Stickvlies besser sind zumal das Reißvlies bei jeder Wäsche etwas weicher wird. Sensible Hauttypen oder ein kratziges Empfinden kann man abwenden indem man die Stickerei mit einem leichten Vlies hinterbügelt. Vor allem auch für die Bestickung von Baby- und Kinderkleidung empfiehlt sich das.
1 Kommentar
Angelika
HALLO CORA, wie froh bin ich dich gefunden zu haben. Ich bin absoluter Neuling,letzten Donnerstag ist meine erste Stickmaschine bei mir eingezogen😅. Bis jetzt bin ich mit meinen Versuchsobjekten ganz zufrieden. Heute hab ich deinen Shop entdeckt ….. Genau ein Geschmack 🎉🎉🎉. Habe auch gleich die Schneeglöckchen gekauft. Morgen besorge ich noch das passende Kabel, und dann wird es spannend, ich hoffe ich kann meinen Schneeglöckchen Schatz morgen ausprobieren, und ich stell mich nicht zu blöd an 🥵. Drück mir die Daumen 😅Liebe Grüße Angelika Bliss